Freitag, 8. November 2013

SUGARSHOP!

Die Designer-Konditorei „SUGAR!“
Süße Verführung in allen Formen und Farben

In einer Parallelstraße der Andrássy út, ganz in der Nähe des Oktogon und Liszt Ferenc tér, verbirgt sich hinter der weißen Fassade eines Hauses im Erdgeschoss die Zuckerbäckerei „SUGAR!“. Auch innen sind die Wände weiß. Als Kontrast gibt es bunte Lampen und Stühle, viele farbenfrohe Köstlichkeiten und Aufklebebilder an den Wänden. Die großen Schaufenster lassen außerdem viel Licht ins Innere der Konditorei fallen und unterstützen so die freundliche und angenehme Atmosphäre.

Gleich beim Eintreten erstrahlen die Augen von Groß und Klein: Süßigkeiten, Schokolade, Kuchen, Torten, Mignon, Muffins, Lutscher, Eiscreme und sogar Milchreis, wohin man auch blickt. Ein Paradies für Naschkatzen! Genau dass soll auch der Na­me des Ladens „SUGAR!“ ausdrücken. Dieser kam der Geschäftsinhaberin und Zuckerbäckerin Eszter Horváth ganz von allein in den Sinn, denn „in einer Zuckerbäckerei sollte es meiner Meinung nach nur Dinge mit Zucker, also Süßes geben, und daran halten wir uns auch“, sagt sie lächelnd.

Umwege zum „SUGAR!“

Eröffnet hat Eszter den ersten Laden vor drei Jahren in Újpest mit ihrem besten Freund und Geschäftspartner Gergely Lábady, der für Pressearbeit, Marketing und die Geschäftsführung zuständig ist. Reiner Zufall sei es gewesen, dass sie Konditorin wurde. Eigentlich wollte die junge Frau genau diesen Beruf niemals ergreifen und das aus gutem Grund. „Meine Eltern sind beide Zuckerbäcker, ich wusste also zu Genüge, was das bedeutet: keine freien Wochenenden oder Feiertage, denn da ist Hochkonjunktur für Kuchen“, sagt sie. Ursprünglich habe sie Modedesign studiert. Zur Konditorei kam sie über ihre Eltern, die ein Haus kauften und sie baten, sich etwas für das Erdgeschoss zu überlegen. Ihr erdachtes Konzept von Design-Kuchen und Torten entwickelte sich sehr schnell zum Erfolg und so eröffneten Eszter und Gergely bereits 2009 ihr zweites „SUGAR!“ in der Innenstadt. 
Natürlich ließ sich Eszter auch zum Konditor ausbilden. Nachdem ihr das Wissen in Ungarn nicht mehr genügte, suchte sie im Ausland Weiterbildungsmöglichkeiten, ging nach Paris, Tokio und nimmt bis heute an Kursen teil. Heute reizt sie an ihrem Beruf, den sie früher gehasst hat, „die Einzigartigkeit, dass Gefühl bahnbrechend und ohne Beispiel zu sein und die Möglichkeit zu tun“, was sie wolle. Nicht nur das Designen der Kuchen, sondern auch das Konzept und die Einrichtung der Läden gehört dazu. Die weißen Wände sind perfekt für die Präsentation der bunten Naschereien, die dadurch noch mehr ins Blickfeld rücken. Eine Wand ist voll mit bunten Jelly Beans und M&M´s, ein Regal enthält verschiedene Gummibärchenso­ten, saure Drops, Marshmallows und vieles anderes mehr. Daneben gibt es Hunderte von Lutschern, eine Milchreisbar und Eistheke mit unterschiedlichen Saucen und Toppings, erfrischende Shakes und köstliche Smoothies.
Bilder: Aaron Taylor (2)
Design mal anders

Das alles verblasst jedoch angesichts der Kuchentheke. Das Repertoire umfasst 40 bis 45 Kuchen mit verschiedenen Füllungen in den unterschiedlichsten Größen. Davon können 20 bis 25 Torten dauerhaft bestellt werden, der Rest des Repertoires wechselt Mitte oder Ende September. Jedes Jahr entsteht so eine exklusive neue Kollektion von Torten und Kuchen, die von einem Profiteam solange verkostet werden, bis das Endergebnis geschmacklich perfekt ist. Um das Aussehen kümmern sich dann die Konditoren. „Das Designen an sich nimmt nur etwa einen Monat in Anspruch, die Testphase kann allerdings drei bis vier Monate dauern“, erklärt die Designerin und fügt hinzu, dass nach den erfolgreichen Tests auch noch alles andere für die Läden, Wanddekoration, Kuchen-, Getränke- und Speisekarte, dem neuen Thema angepasst werden müsse. Vergangenes Jahr drehte sich alles um Tokio, Mangas und neue japanische Grundzutaten. Dieses Jahr geht es nach New York. Und so werden sich die Torten in Hot Dogs, Popcorn und Hamburger verwandeln, es tauchen fünf Superhelden mit ihren Lieblingskuchen auf, andere wiederum tragen so klangvolle Namen wie „Liberty“. Kreationen wie diese „kann man auf der Welt nur bei uns finden“, da ist sich Eszter sicher, „denn nur wir designen Kuchen“.

Qualität aus aller Welt

Zielgruppe ist die eigene Altersklasse, so Eszter, also so zwischen zwölf und 35. Sie ist davon überzeugt, dass insbesondere diese Altersgruppe viel Wert auf Qualität legt und auch die kleinen aber feinen Unterschiede bei den Grundzutaten merkt. Die Konditorin betont, dass sie „Zutaten kaufe, die ich selbst auch zu Hause benutzen würde: Vanille aus Tahiti und Madagaskar, Valrhona und Callebau Schokolade. Was mir schmeckt, schmeckt auch anderen“, da ist sie sich sicher. Außerdem möchte sie mit ihren Produkten der Jugend auch etwas über gutes Zuckerwerk beibringen. 
Der Großteil der verkauften Kuchen sind Bestellungen, die restlichen zehn Prozent Mini- und Mousse-Torten. Auch individuelle Designs für Hochzeiten und Geburtstage sind keine Seltenheit, achtstöckige Torten kein Problem. Trotzdem gibt es Grenzen durch das Gewicht und die Standfestigkeit des Teigs, und auch das (manchmal sehr heiße) Wetter muss in Betracht gezogen werden.

„SUGAR!“ für alle

Von Anfang an hatte „SUGAR!“ auch eine Website (www.sugarshop.hu), auf der alle Produkte zu kaufen sind oder individuell zusammengestellt werden können. Die Website ist eines der wichtigsten Standbeine des Brands, denn im Grunde können sich so Menschen in der ganzen Welt einen Kuchen aussuchen. Das Problem ist nur die Lieferung. Nach Wien oder Bratislava sei das noch lösbar, so Esz­ter, aber größere Entfernungen seien schwierig. Da die beiden Ge­schäfts­partner allerdings auch ins Ausland expandieren wollen, haben sie bereits ein Franchise–System erdacht. Die Ge­sprä­che mit ersten Interessenten laufen bereits. Eszter verrät stolz, dass der erste Laden im Ausland bald in Wien eröffnet werden soll. Wenn das gut funktioniert, sollen Geschäfte in China, der Türkei und Grobritannien folgen. Eszter plant auch Kurse zu bestimmten Themen für Jugendliche, Hausfrauen und Konditoren, die ein Grundwissen erwerben oder sich weiterbilden wollen.
Ines Gruber
SUGAR!

VI. Paulay Ede utca 48.
                                    IV. Petõfi utca 35.

Tel.: +36 1 321 6672
                                         Tel.: +36 1 272 0292

www.sugarshop.hu

Geöffnet: 
                                                          Geöffnet: 

Montag 12 bis 22 Uhr                                       Montag bis Sonntag: 
10 bis 20 Uhr
Dienstag bis Sonntag 10 bis 22 Uhr


ESZTER HORVÁTH schloss 2000 ihre Ausbildung in Hotelmanagement an der Hochschule für Handel, Fremdenverkehr und Hotelmanagement in Budapest ab. Sie arbeitete danach für einige Zeit bei Zeitschriften wie der Elle, Shape, Playboy und Maxima als Stylistin. Außerdem verfasste sie ein Buch, verbrachte ein Jahr in London um sich auszuprobieren und nahm an verschiedenen Weiterbildungen im Ausland, z.B. Paris und Tokio teil um verschiedene Kuchenbacktechniken zu erlernen und ihr Können zu verfeinern. Eszter eröffnete vor drei Jahren zusammen mit Lábady Gergely das erste „SUGAR!“.

Erschienen in der Budapester Zeitung Nr. 37, vom 9.-15. September 2011


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