Die Designer-Konditorei „SUGAR!“
Süße Verführung in allen Formen und Farben
In einer Parallelstraße der Andrássy út,
ganz in der Nähe des Oktogon und Liszt Ferenc tér, verbirgt sich hinter der weißen
Fassade eines Hauses im Erdgeschoss die Zuckerbäckerei „SUGAR!“. Auch innen
sind die Wände weiß. Als Kontrast gibt es bunte Lampen und Stühle, viele
farbenfrohe Köstlichkeiten und Aufklebebilder an den Wänden. Die großen
Schaufenster lassen außerdem viel Licht ins Innere der Konditorei fallen und
unterstützen so die freundliche und angenehme Atmosphäre.
Gleich beim
Eintreten erstrahlen die Augen von Groß und Klein: Süßigkeiten, Schokolade,
Kuchen, Torten, Mignon, Muffins, Lutscher, Eiscreme und sogar Milchreis, wohin
man auch blickt. Ein Paradies für Naschkatzen! Genau dass soll auch der Name
des Ladens „SUGAR!“ ausdrücken. Dieser kam der Geschäftsinhaberin und Zuckerbäckerin
Eszter Horváth ganz von allein in den Sinn, denn „in einer Zuckerbäckerei
sollte es meiner Meinung nach nur Dinge mit Zucker, also Süßes geben, und daran
halten wir uns auch“, sagt sie lächelnd.
Umwege zum „SUGAR!“
Eröffnet hat
Eszter den ersten Laden vor drei Jahren in Újpest mit ihrem besten Freund und
Geschäftspartner Gergely Lábady, der für Pressearbeit, Marketing und die Geschäftsführung
zuständig ist. Reiner Zufall sei es gewesen, dass sie Konditorin wurde.
Eigentlich wollte die junge Frau genau diesen Beruf niemals ergreifen und das
aus gutem Grund. „Meine Eltern sind beide Zuckerbäcker, ich wusste also zu Genüge,
was das bedeutet: keine freien Wochenenden oder Feiertage, denn da ist
Hochkonjunktur für Kuchen“, sagt sie. Ursprünglich habe sie Modedesign
studiert. Zur Konditorei kam sie über ihre Eltern, die ein Haus kauften und sie
baten, sich etwas für das Erdgeschoss zu überlegen. Ihr erdachtes Konzept von
Design-Kuchen und Torten entwickelte sich sehr schnell zum Erfolg und so eröffneten
Eszter und Gergely bereits 2009 ihr zweites „SUGAR!“ in der Innenstadt.
Natürlich
ließ sich Eszter auch zum Konditor ausbilden. Nachdem ihr das Wissen in Ungarn
nicht mehr genügte, suchte sie im Ausland Weiterbildungsmöglichkeiten, ging nach
Paris, Tokio und nimmt bis heute an Kursen teil. Heute reizt sie an ihrem
Beruf, den sie früher gehasst hat, „die Einzigartigkeit, dass Gefühl
bahnbrechend und ohne Beispiel zu sein und die Möglichkeit zu tun“, was sie
wolle. Nicht nur das Designen der Kuchen, sondern auch das Konzept und die
Einrichtung der Läden gehört dazu. Die weißen Wände sind perfekt für die Präsentation
der bunten Naschereien, die dadurch noch mehr ins Blickfeld rücken. Eine Wand
ist voll mit bunten Jelly Beans und M&M´s, ein Regal enthält verschiedene
Gummibärchensoten, saure Drops, Marshmallows und vieles anderes mehr. Daneben
gibt es Hunderte von Lutschern, eine Milchreisbar und Eistheke mit
unterschiedlichen Saucen und Toppings, erfrischende Shakes und köstliche
Smoothies.
Design mal anders
Das alles
verblasst jedoch angesichts der Kuchentheke. Das Repertoire umfasst 40 bis 45
Kuchen mit verschiedenen Füllungen in den unterschiedlichsten Größen. Davon können
20 bis 25 Torten dauerhaft bestellt werden, der Rest des Repertoires wechselt
Mitte oder Ende September. Jedes Jahr entsteht so eine exklusive neue
Kollektion von Torten und Kuchen, die von einem Profiteam solange verkostet
werden, bis das Endergebnis geschmacklich perfekt ist. Um das Aussehen kümmern
sich dann die Konditoren. „Das Designen an sich nimmt nur etwa einen Monat in
Anspruch, die Testphase kann allerdings drei bis vier Monate dauern“, erklärt
die Designerin und fügt hinzu, dass nach den erfolgreichen Tests auch noch
alles andere für die Läden, Wanddekoration, Kuchen-, Getränke- und Speisekarte,
dem neuen Thema angepasst werden müsse. Vergangenes Jahr drehte sich alles um
Tokio, Mangas und neue japanische Grundzutaten. Dieses Jahr geht es nach New
York. Und so werden sich die Torten in Hot Dogs, Popcorn und Hamburger
verwandeln, es tauchen fünf Superhelden mit ihren Lieblingskuchen auf, andere
wiederum tragen so klangvolle Namen wie „Liberty“. Kreationen wie diese „kann
man auf der Welt nur bei uns finden“, da ist sich Eszter sicher, „denn nur wir
designen Kuchen“.
Qualität aus aller Welt
Zielgruppe
ist die eigene Altersklasse, so Eszter, also so zwischen zwölf und 35. Sie ist
davon überzeugt, dass insbesondere diese Altersgruppe viel Wert auf Qualität
legt und auch die kleinen aber feinen Unterschiede bei den Grundzutaten merkt.
Die Konditorin betont, dass sie „Zutaten kaufe, die ich selbst auch zu Hause
benutzen würde: Vanille aus Tahiti und Madagaskar, Valrhona und Callebau Schokolade.
Was mir schmeckt, schmeckt auch anderen“, da ist sie sich sicher. Außerdem möchte
sie mit ihren Produkten der Jugend auch etwas über gutes Zuckerwerk beibringen.
Der Großteil der verkauften Kuchen sind Bestellungen, die restlichen zehn
Prozent Mini- und Mousse-Torten. Auch individuelle Designs für Hochzeiten und
Geburtstage sind keine Seltenheit, achtstöckige Torten kein Problem. Trotzdem
gibt es Grenzen durch das Gewicht und die Standfestigkeit des Teigs, und auch
das (manchmal sehr heiße) Wetter muss in Betracht gezogen werden.
„SUGAR!“ für alle
Von Anfang an
hatte „SUGAR!“ auch eine Website (www.sugarshop.hu), auf der alle
Produkte zu kaufen sind oder individuell zusammengestellt werden können. Die
Website ist eines der wichtigsten Standbeine des Brands, denn im Grunde können
sich so Menschen in der ganzen Welt einen Kuchen aussuchen. Das Problem ist nur
die Lieferung. Nach Wien oder Bratislava sei das noch lösbar, so Eszter, aber
größere Entfernungen seien schwierig. Da die beiden Geschäftspartner
allerdings auch ins Ausland expandieren wollen, haben sie bereits ein Franchise–System
erdacht. Die Gespräche mit ersten Interessenten laufen bereits. Eszter verrät
stolz, dass der erste Laden im Ausland bald in Wien eröffnet werden soll. Wenn
das gut funktioniert, sollen Geschäfte in China, der Türkei und Grobritannien
folgen. Eszter plant auch Kurse zu bestimmten Themen für Jugendliche, Hausfrauen
und Konditoren, die ein Grundwissen erwerben oder sich weiterbilden wollen.
Ines Gruber
SUGAR!
VI. Paulay Ede utca 48.
IV.
Petõfi utca 35.
Tel.: +36 1 321 6672
Tel.:
+36 1 272 0292
www.sugarshop.hu
Geöffnet:
Geöffnet:
Montag 12 bis 22 Uhr Montag
bis Sonntag:
10 bis 20 Uhr
Dienstag bis Sonntag 10 bis 22 Uhr
ESZTER HORVÁTH schloss 2000 ihre Ausbildung in Hotelmanagement
an der Hochschule für Handel, Fremdenverkehr und Hotelmanagement in Budapest
ab. Sie arbeitete danach für einige Zeit bei Zeitschriften wie der Elle, Shape,
Playboy und Maxima als Stylistin. Außerdem verfasste sie ein Buch, verbrachte
ein Jahr in London um sich auszuprobieren und nahm an verschiedenen
Weiterbildungen im Ausland, z.B. Paris und Tokio teil um verschiedene
Kuchenbacktechniken zu erlernen und ihr Können zu verfeinern. Eszter eröffnete
vor drei Jahren zusammen mit Lábady Gergely das erste „SUGAR!“.
Erschienen in
der Budapester Zeitung Nr. 37, vom 9.-15. September 2011
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen