Montag, 30. Dezember 2013

Cukorka

“Süßigkeitenfabrik” in Budapest eröffnet
Ein klebriges Vergnügen

Mitten in der Innenstadt in einem kleinen Laden unweit des Astoria können seit dem ersten Dezember bunte Bonbons, gedrehte und gerollte Lutscher in vielen leckeren Geschmackskombinationen in der Cukorka Sweetfabric von András Gerzsenyi gekauft werden.

Der kleine Laden, der gleichzeitig Werkstatt ist, liegt im Innenhof eines alten schönen Gebäudes und ergänzt das Angebot eines Teeladens und des Designerladens Insitu. Die Idee zur Cukorka Sweetfabric (Zuckerl Süßigkeitenfabrik) hatte der Besitzer András Gerzsenyi, der damit eine fast vergessene Handwerkskunst und eigene Familientraditionen aufleben lassen möchte. Einige seiner Ahnen waren nämlich Bonbon-Hersteller, von denen einer sogar ein Patent auf die Produktion von Lutschern bekam.


Mischung und Temperatur
 


Das besondere der Süßigkeitenfabrik ist nicht nur, dass sie die erste in Budapest ist, sondern auch, dass die Werkstatt im Ladeninneren steht und damit jeder Eintretende bei der Her­stellung der Bonbons zusehen kann. Das Grundmaterial für den süßen Lutschgenuss seien Zucker, Wasser, ein wenig Farbe, Geschmack und eine Stunde Zeit. Gerzsenyi sagt, dass es sich lohne zuzusehen und betont, dass die Temperatur der Masse das Wichtigste sein.
 
Nach dem Erhitzen von Wasser und Zucker werden die Aromen und die Farbe hinzugegeben, gut verrührt und dann auf einer kalten Marmorplatte mit Handschuhen ordentlich geknetet. Nach einiger Zeit ist der glänzende gold- und bordeauxfarbene Block soweit abgekühlt, dass über einem Haken die restliche Luft herausgeschlagen werden kann. 
Die drei Hersteller zerschneiden nun die Masse mit einer Schere und verkneten sie erneut, so dass ein neues Muster der beiden Farben entsteht. Danach zieht einer von ihnen sie lang, während der andere weiter rollt und der dritte mit einem Spatel Stücke abschlägt. Nun ist die Mischung schon so kalt, dass jeder Schlag sich so anhört als würde Glas zerspringen. Aus den Würsten entstehen am Ende kleingeschnittene Bonbons, die gedreht, gerollt oder als Lutscher auf einen Holzstab gesteckt werden.
 


Farbe und Geschmack
 


Nach einer Kostprobe der frischen noch warmen Zuckerln hat man das Ge­fühl eine Geschmackswelt explodiere im Mund. Auch die weiteren Schalen mit bunten oder einfarbigen Bon­bons sind sehr einladend und so können sich die Besucher fröhlich durch Minze, Zitrone, Pina Colada und vieles mehr lutschen. Die Farbe sage nichts über die Geschmacksrichtung aus, verrät Gerzsenyi lächelnd, der sich über die positiven Rückmeldungen freut.

Das Angebot von Bonbons und Lutschern sei mit wechselnden Geschmacksrichtungen und Mustern vielfältig und entstehe immer frisch und nur in kleinen Mengen. Durch die Handarbeit ist jedes einzelne Stückchen ein Unikat. Bei der Herstellung zusehen kann jedermann während der Öffnungszeiten. Zu kaufen gibt es die Süßigkeiten in unterschiedlich großen Beuteln, von einigen bis 250 Gramm, mit einer Sorte oder gemischt. Die Preise liegen zwischen 200 und 2.200 Forint. 
Ines Gruber
Cukorka Sweetfabric

Tel.: +36 30 2234223
V. Múzeum körút 7, Patio

www.cukorka.com

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr
Samstag 10 bis 15 Uhr

Erschienen in der Budapester Zeitung Nr. 50, vom 9.-15. Dezember 2011



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