“Süßigkeitenfabrik” in Budapest eröffnet
Ein klebriges Vergnügen
Mitten in der Innenstadt in einem kleinen
Laden unweit des Astoria können seit dem ersten Dezember bunte Bonbons,
gedrehte und gerollte Lutscher in vielen leckeren Geschmackskombinationen in
der Cukorka Sweetfabric von András Gerzsenyi gekauft werden.
Der kleine
Laden, der gleichzeitig Werkstatt ist, liegt im Innenhof eines alten schönen Gebäudes
und ergänzt das Angebot eines Teeladens und des Designerladens Insitu. Die Idee
zur Cukorka Sweetfabric (Zuckerl Süßigkeitenfabrik) hatte der Besitzer András
Gerzsenyi, der damit eine fast vergessene Handwerkskunst und eigene
Familientraditionen aufleben lassen möchte. Einige seiner Ahnen waren nämlich
Bonbon-Hersteller, von denen einer sogar ein Patent auf die Produktion von
Lutschern bekam.
Mischung und Temperatur
Das besondere
der Süßigkeitenfabrik ist nicht nur, dass sie die erste in Budapest ist,
sondern auch, dass die Werkstatt im Ladeninneren steht und damit jeder
Eintretende bei der Herstellung der Bonbons zusehen kann. Das Grundmaterial für
den süßen Lutschgenuss seien Zucker, Wasser, ein wenig Farbe, Geschmack und
eine Stunde Zeit. Gerzsenyi sagt, dass es sich lohne zuzusehen und betont, dass
die Temperatur der Masse das Wichtigste sein.
Nach dem
Erhitzen von Wasser und Zucker werden die Aromen und die Farbe hinzugegeben,
gut verrührt und dann auf einer kalten Marmorplatte mit Handschuhen ordentlich
geknetet. Nach einiger Zeit ist der glänzende gold- und bordeauxfarbene Block
soweit abgekühlt, dass über einem Haken die restliche Luft herausgeschlagen
werden kann.
Die drei
Hersteller zerschneiden nun die Masse mit einer Schere und verkneten sie
erneut, so dass ein neues Muster der beiden Farben entsteht. Danach zieht einer
von ihnen sie lang, während der andere weiter rollt und der dritte mit einem
Spatel Stücke abschlägt. Nun ist die Mischung schon so kalt, dass jeder
Schlag sich so anhört als würde Glas zerspringen. Aus den Würsten entstehen am
Ende kleingeschnittene Bonbons, die gedreht, gerollt oder als Lutscher auf
einen Holzstab gesteckt werden.
Nach einer
Kostprobe der frischen noch warmen Zuckerln hat man das Gefühl eine Geschmackswelt
explodiere im Mund. Auch die weiteren Schalen mit bunten oder einfarbigen Bonbons
sind sehr einladend und so können sich die Besucher fröhlich durch Minze,
Zitrone, Pina Colada und vieles mehr lutschen. Die Farbe sage nichts über die
Geschmacksrichtung aus, verrät Gerzsenyi lächelnd, der sich über die positiven
Rückmeldungen freut.
Das Angebot
von Bonbons und Lutschern sei mit wechselnden Geschmacksrichtungen und Mustern
vielfältig und entstehe immer frisch und nur in kleinen Mengen. Durch die
Handarbeit ist jedes einzelne Stückchen ein Unikat. Bei der Herstellung zusehen
kann jedermann während der Öffnungszeiten. Zu kaufen gibt es die Süßigkeiten in
unterschiedlich großen Beuteln, von einigen bis 250 Gramm, mit einer Sorte oder
gemischt. Die Preise liegen zwischen 200 und 2.200 Forint.
Ines Gruber
Cukorka
Sweetfabric
Tel.: +36 30 2234223
V. Múzeum körút 7, Patio
www.cukorka.com
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr
Samstag 10 bis 15 Uhr
Erschienen in
der Budapester Zeitung Nr. 50, vom 9.-15. Dezember 2011
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