Holz, Edelmetall, Glas und Seide
Schmuck in
allen Facetten
Buntes, Schlichtes, Gemasertes, Gebogenes,
Gegossenes und Verziertes stellen die fünf ungarischen Designerinnen Andrea Soós,
Viktória Simon, Zsuzsi Panyi, Andrea Maszkalya und Szilvia Bozsik in manchmal
aufwendiger Handarbeit und aus den unterschiedlichsten Materialen her, um damit
das Auge und die Trägerin zu erfreuen.
Schmuck
bedeutet Ziergegenstand und/oder Verschönerung. Bezeichnungen, die auf die schönen
und außergewöhnlichen Kreationen der begabten Designerinnen auf jeden Fall
zutreffen. Die zum Großteil in Handarbeit entstehenden Werke sind aufgrund
ihrer Grundmaterialien Einzelstücke, die auch dem Käufer einen Hauch
Einzigartigkeit schenken.
Edelmetall

Die beiden
Designerinnen Andrea Soós und Viktória Simon beschäftigen sich in erster Linie
mit Silber, seiner Verarbeitung und der Kombination mit anderen Materialien.
Das sind soweit die einzigen Gemeinsamkeiten.
Soós, die in Mainz ihren Abschluss
in Freier Bildender Kunst gemacht hat, widmet sich dem ReDesign, also dem
Umformen von alten, beschädigten Silberstücken wie Dosen und Taschenuhren. Aus
diesen entsteht bei der Verarbeitung mit viel Fantasie, Können, ein wenig
Zufall und Experimentieren etwas Neues, zum Teil Nonfiguratives, das am Ende
schön und elegant die Weiblichkeit betont. Die Designerin erklärt, dass sie
sich schon seit ihrer Kindheit mit Schmuck befasst habe und sich nun seit
einigen Jahren neben ihren anderen kreativen Arbeiten wie Zeichnen und Fotografieren
der Herstellung von Silberkleinoden hingebe. Ihre Kundinnen kämen aus aller
Welt und seien Frauen ab 30, die die Verbindung von Antikem mit Neuem zu schätzen
wüssten.

Die etwas jüngere
Simon ist seit ihrer Schulzeit von der Goldschmiedekunst fasziniert und befasst
sich neben dem Entwerfen von Schmuck auch mit Bildhauerei. Sie erzählt, dass
die Ausbildung an der Moholy-Nagy Kunstuniversität ihr Denken grundlegend verändert
und ihren Horizont erweitert habe. „Meine Ideen kann ich wegen der Größe am
einfachsten beim Schmuck verwirklichen“, fügt Simon hinzu, deren Schmuckstücke
neben klaren Linien auch ein wenig Asymmetrie enthalten. Neben Silber nutze sie
auch Gold, Kupfer, rostfreien Stahl, Titan, Bakelit, verschiedene Mineralien,
Textilien und sogar Porzellan, Holz und Beton. Wichtig sei ihr neben der Harmonie
zwischen Form und Vorstellung auch, dass sich Design und Funktionalität, Geometrie
und Natur die Waage hielten.
Holz
Die
Designerin Andrea Maszkalya, die ursprünglich das Tischlerhandwerk erlernt hat,
entwirft seit vergangenem Jahr Ketten, Armreifen, Ringe und Ohrringe aus Holz.
Sie unterrichtet momentan, auf Grundlage ihrer Ausbildung an der Technischen
Hochschule in Budapest als Designerin, das Entwerfen von Möbeln. Maszkalya erklärt,
dass daraus auch ihr Label entstanden sei. Denn es sei ihr wichtig, sich als
Lehrer fachlich ständig weiterzuentwickeln, und im Schmuckdesign habe sie die Möglichkeit
gefunden, sich mit dem Material und ihren Händen zu beschäftigen.

Ihre
Kreationen sollen die Eleganz der Natur verdeutlichen, entstünden aus 100
Prozent Handarbeit und nutzten als Grundmaterial, grob gesagt, Abfall der Möbelproduktion.
Die Wiederverwertung von Resten, die erstaunliche Formen haben unterstütze ihr
Anliegen nur Einzelstücke zu produzieren: Maserung, Farbe und Form ähnelten
sich zwar, seien jedoch nie identisch.
Glas
Noch ungewöhnlicher
als Holz ist wohl der Rohstoff von Zsuzsi Panyi, die aus Glas hübsche,
kunterbunte und gleichzeitig durchscheinende Medaillen, Ohrringe, Ringe, Manschettenknöpfe,
Haarschmuck, Armreifen, Ketten und sogar Gürtelschnallen herstellt.
Da ihr Vater
in der Glasindustrie arbeite, zu Hause eine kleine Glasfabrik betreibe und
selbst ein Patent besäße, sei ihr Weg seit der Kindheit eigentlich
vorgezeichnet gewesen. Panyi betont, dass sie aus mehreren Gründen zu Hause
arbeite: Einerseits schone sie durch das Wegfallen des Weges und des Benzinverbrauchs
die Umwelt, andererseits den Geldbeutel ihrer Kunden.
Sie versuche
eben so kostengünstig wie möglich zu produzieren, damit sich viele
Interessierte ihren Schmuck leisten könnten. „Es ist wichtig, sich wohl und schön
in seiner Haut zu fühlen und keinen vorgeschriebenen Medienidealen zu folgen“,
betont die Designerin, die ihre Inspiration und Kraft aus ihrer Familie und ihren
Freunden schöpft.
Seide
Feste
Materialen nutzt Szilvia Bozsik nur als Grundstock, um darum ihre bunten und
weichen Seidenbänder zu winden. Und so entstehen auffällige und farbenprächtige
Ohrringe, Ketten und Ringe, die einzigartig sind und die Blicke auf sich
ziehen. „Die meisten Menschen können sich nicht vorstellen, dass auch aus
anderen alternativen Stoffen Schmuck entstehen kann“, meint sie nachdenklich
und erzählte von ihren ersten Versuchen, aus handbemalten Seidenstoffen
Schmuckstücke zu formen.
Es sei nicht
einfach gewesen, jedoch hätten inzwischen schon mehrere Hundert Stücke
begeisterte Besitzer gefunden. Obwohl sie die Arbeit nicht mehr alleine
schafft, werden die Stoffe auch weiterhin nach ihren Plänen mit Farben und
Mustern bemalt. Erfolg hat sie mit ihren Kreationen nicht nur in Ungarn,
sondern auch in Mailand, London und auch Deutschland. Es sei immer eine
besondere Befriedigung für sie, wenn ein Käufer glücklich lächelnd ihren Stand
verließe.
Ines Gruber
Silberschmuck:
Viktória Simon
Tel.: +36 30 407 8117
www.sterling-galeria.hu
www.filtergaleria.hu
www.ezustgaleria.axioart.com
www.simonviktoria.hu
Silberschmuck:
Andrea Soós
Tel.: +36 30 243 2618
www.soosandrea.hu
Glasschmuck:
Zsuzsi Panyi
Tel.: +36 70 619 2137
www.panyizsuzsi.hu
Holzschmuck:
Andrea Maszkalya
Black Box Concept Store
V. Irány utca 18.
www.maszkalya.com
Seidenschmuck:
Szilvia Bozsik
Tel.: + 36 20 325 9922
Intuita2
V. Váci út 61
www.meska.hu/silka
www.facebook.com/selyemékszer
Alle fünf Designer sind regelmäßig auf dem WAMP Designmarkt
(www.wamp.hu)
im Millenáris zu finden.
Erschienen in
der Budapester Zeitung Nr. 13, vom 30. März - 5. April 2012
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen